Mykotherapie für Tiere

Vitalpilze: Heilkraft, Wirkung und Anwendung

Wanda May Pulfer
Thieme Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 2019, 209 Seiten, Hardcover, € 59,99

Pilze erfreuen sich großer Beliebtheit, auch als Nahrung von Wildtieren. Die Tierheilpraktikerin und Autorin des vorliegenden Nachschlagewerkes "Mykotherapie für Tiere", Wanda May Pulver, nimmt Bezug auf Hunde, Katzen und Pferde. Mykotherapie, die Heilkunde mit Pilzen, hat eine lange Tradition in Asien und auch in Europa. Die außergewöhnliche Biologie der Pilze macht diese Organismen zu Quellen hoch wirksamer Substanzen, die unter anderem in der Krebstherapie untersucht werden, weil sie stark immunstimulierend sind. Gesund sind viele Pilze, als Lieferanten von Vitamin D und dem Vitamin B-Komplex, von Mineralstoffen sowie als kalorienarme und hochwertige Eiweißlieferanten. Das kann auch für unsere Haustiere eine gesunde Nahrungsergänzung oder sogar Medizin sein. Denn Haut- oder Fellprobleme, Arthrose, Krebserkrankungen, Magen- und Darmbeschwerden, Übergewicht, Leberbeschwerden oder die Wundheilung sind Anwendungen von Vitalpilzen auch bei Tieren.

Im Teil 1 geht es um die Grundlagen der Mykotherapie, um Pilze und ihre Wirkprinzipien sowie um die vielen wirkungsvollen Inhaltsstoffe. Ein guter Überblick.

Im Teil 2 werden auf 66 Seiten 14 Medizinalpilze porträtiert, jeweils auch mit ihrer Signatur in der TCM sowie - soweit vorhanden - Angaben zu Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen.

Im Teil 3 werden Anwendung und Dosierung vor allem aber ausführlich die Indikationen bei Haustieren, von Allergien und Arthrotischen Erkrankungen bis Toxoplasmose und Zwingerhusten, auf 53 Seiten behandelt, jeweils mit Behandlungsvorschlägen mit besonders geeigneten Vitalpilzen.

Der 4. Teil ist der sehr umfassende Anhang aus Übersichtstabellen und einem großen Literaturverzeichnis zu 650 Quellen beziehungsweise Studien. So enthält das Buch Tabellen zu Krebserkrankungen, die nach Organen geordnet sind und zum Einsatz in der begleitenden Therapie. Eine ausführliche Tabelle, die nach weiteren Krankheiten beziehungsweise Indikationen geordnet ist und die geeigneten Vitalpilze auflistet und umgekehrt auch eine Tabelle, welche die wichtigsten Wirkstoffe nebst ihren Wirkungen für jeden Pilz wiedergibt, fassen die detaillierte Aufbereitung des umfassenden Themas durch die Autorin zusammen.

Die Einschränkung auf genau 14 Vitalpilze der Mykotherapie ist angesichts einer weit größeren Auswahl an weltweit in der Forschung untersuchten und in der Praxis angewendeten Pilzarten nicht viel. Der Vorteil dieser Auswahl ist hingegen, dass diese Pilze von überzeugenden Anbietern als Nahrungsergänzungsmittel und zu therapeutischen Zwecken zu beziehen sind.

Für Tierärzte und Tierheilpraktiker sollte dieses Buch Pflichtlektüre sein, denn es eröffnet nebenwirkungsarme und vielversprechende Therapieansätze für alle Haustiere.

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Stefanie Goldscheider


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