Gartenteiche

Teichbau, Teichtechnik, Teichpflege, Fische und Pflanzen

von Stefanie Goldscheider

Wasser im Garten hat einen hohen Erholungswert, ob als architektonisch ansprechender Zierteich oder als naturnahe ökologische Nische mit Wasserpflanzen, die Insekten, Amphibien und Fischen Lebensraum bieten. Große oder tiefe Teiche und Becken mit Koi oder als Schwimmteich mit biologischer Wasserfilterung passen nur in große Gärten und erfordern viel technisches Wissen und schweres Gerät. Der Bau von kleinen Teichen, genauso wie von Brunnen, Wasserfällen oder Bachläufen braucht ebenfalls Planung und Know-how. Dabei gibt es bedarfsgerechte Lösungen vom Fertigbecken über Teichfolie aus unterschiedlichen Materialien bis zu Naturbaustoffen. Im Handel erhältlich sind auch technische Geräte und Zubehör rund um den Gartenteich. Dazu gehören Pflanzkörbe und Pflanztaschen, Pumpen, Wasserfilter und Wasserheizung, Wasserspiele und Wasserspeier, Beleuchtung und Geräte zur Teichpflege.

Typologie und Grundlagen der Garten- und Badeteiche

Bauweisen für Wassergärten und Schwimmteiche

Teichtechnik und Teichpflege

Fische

Wasserpflanzen




Fischteich, Seerosenteich oder Badeteich?

Die wichtigsten Überlegungen vor dem Teichbau betreffen den Typ des Wassergartens. Der Überhitzungsgefahr des Wassers im Sommer muss durch ausreichende Größe des Wasserkörpers und durch Bepflanzung begegnet werden, auch bei einem Miniaturwassergarten oder Zierteich. Möchte man Fische halten, so sind bestimmte Wassertiefen des Gartenteichs auch zur Frostsicherheit vorgegeben. Auch manche Seerosen benötigen 1 Meter Wassertiefe und viel Platz. In kleineren Gärten ergibt sich damit häufig bereits der Verzicht auf Fische und Seerosen. Ein gleichwertiger Ersatz sind Sumpf und Flachwasser mit abwechslungsreicher Bepflanzung (Bild ganz oben), die Amphibien und anderen Tieren Lebensraum bietet.

Koi

Die Haltung von Zierfischen verträgt sich nicht unbedingt mit schöner Bepflanzung und auch nicht mit einheimischen Amphibien. Möchte man einen naturnahen Teich mit natürlichem Ufer (Bild oben) dann sind wegen der Böschungsneigung Mindestgrößen je nach Tiefe vorgegeben. Um eine Umschichtung des Wassers, also den Wärme- und Sauerstofftransport bis auf den Grund zu ermöglichen, muss der Teichgrund eine ebene Fläche sein.

Ein Schwimmteich erfordert ausreichende Tiefe und Länge des Beckens und eine ausgedehnte Klär- und Regenerationszone mit Wasser- und Sumpfpflanzen.

Für alle diese Vorgaben gibt es Richtwerte, die unbedingt beachtet werden müssen und die in der Fachliteratur beschrieben sind.


Teichbau - Garten- und Schwimmteich

Beim Teichbau müssen gestalterische Fragen und physikalische Gesetze genauso bedacht werden wie die Biologie von Pflanzen und Tieren. Der gewünschte Teichtyp entscheidet über die Planung und das Baumaterial. Unterschiede liegen in der erforderlichen Belastbarkeit, Dauerhaftigkeit, Erweiterbarkeit und in den Baukosten. Es ergeben sich daraus Anforderungen an die Teichpflege und den Unterhalt des Teiches.

Für kleine Teiche gibt es Fertigbecken aus PE (Polyethylen) oder GFK (Glasfaserverstäkter Kunststoff = Polyesterharz). Größere, tiefere, variablere Teichformen und vorallem größere Flachwasserbereiche für Sumpf und Moor baut man mit Teichfolien aus PE, PVC, synthetischem Kautschuk (EPDM) und anderen Materialien.

Die unterschiedlichen Teichfolien belasten die Umwelt mehr oder weniger, haben eine unterschiedliche Haltbarkeit und unterschiedliche Preise.

Tiefe Becken für Koi-Karpfen oder Schwimmteiche werden oft aus Mauerwerk oder Beton erstellt. Es gibt auch zugelassene Folien dafür oder es können an Ort und Stelle GFK Becken gebaut werden. Für naturnahe, große Teiche mit langer Lebensdauer stehen auch natürliche Baustoffe aus Ton oder Bentonitmehl zur Verfügung.




Teichtechnik und Teichpflege

Teiche im ökologischen Gleichgewicht brauchen keine Eingriffe also auch keine Pflege. Meist ist aber der Einsatz von Teichtechnik erforderlich, um bestimmte zusätzliche Vorstellungen wie Wasserfälle (Bild rechts), Beleuchtung oder Wasserspeier zu integrieren oder um Fische vor Vögeln, Frost oder Sauerstoffmangel zu schützen.

Außerdem sind Teiche meist sehr klein, wodurch ihre natürliche Pufferung nicht ausreicht. Allein die Zuleitung von Wasser oder der Laubeintrag im Herbst kann die Wasserchemie und damit auch die Biologie des Gartenteiches empfindlich stören. Ist der Fischbesatz hoch, muss das Wasser ohnehin aufbereitet werden. Algen sind ein häufiges Problem in Gartenteichen. Auch können einzelne Arten der eingesetzten Wasserpflanzen die freie Wasserfläche überwuchern.

Schließlich können durch Baufehler oder Pflanzenwuchs Teiche undicht werden. Solche Probleme lassen sich durch den gezielten Einsatz von geeigneten Teichpumpen, Wasserfiltern und anderen Geräten oder Bauteilen vermeiden. Die Auswahl an einfachen oder technisch hochentwickelten Geräten ist heute sehr groß. Für die Pflegemaßnahmen im Jahreslauf stehen weitere Hilfsmitttel zur Verfügung.




Fische

Fische im Gartenteich hat jeder Gartenbesitzer gern. Von den eher unauffälligen, kleinen Schwarmfischen wie Elritze (Bild rechts) oder Moderlieschen bis zu den attraktiven, teuren und großen Koi-Karpfen (Bild oben) stellen sie unterschiedlich hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. Für eine artgerechte Haltung ist die Besatzdichte, also die Individuenzahl an Fischen und ihr Gewicht pro Kubikmeter Wasser, entscheidend. Für das Wohlfühlen der Fische sorgt auch die Gestaltung des Ufers, die Pflanzen, Verstecke, der Bodengrund und natürlich die Wasserqualität. Das Überleben bei Frost im Winter und bei Hitze im Sommer ist vor allem abhängig von der Tiefe des Gartenteiches beziehungsweise der Durchmischung des Wasserkörpers und dem Sauerstoffgehalt. Viele, auch einheimische, Fischarten sind wegen ihres hohen Sauerstoffbedarfs, ihrer Gefräßigkeit oder ihrer Größe für Teiche gänzlich ungeeignet. Fischfutter ist in manchen Teichen notwendig in anderen verzichtbar, je nach Art der Fische. Und so sollten die Fischarten genau ausgewählt und je nach Gegebenheiten des Teiches eingesetzt und vergesellschaftet werden. Liegt das Hauptaugenmerk auf der Fischhaltung, so sollte von vorne herein der Teich je nach den gewünschten Fischen gebaut werden.


Wasserpflanzen

Pflanzen am und im Wasser machen den Gartenteich erst zu einem Lebensraum. Wasserpflanzen bieten Tieren Schutz und Nahrung, sorgen für Beschattung, für Verstecke und Brutmöglichkeiten, sie verwerten Nährstoffe, reinigen so auf biologische Weise das Wasser und reichern es mit Sauerstoff an. Bestimmte Wasserpflanzen erfüllen diese Aufgaben effektiver als andere und sollten in keinem Gartenteich fehlen. Auch in Schwimmteichen nutzt man zur natürlichen Wasseraufbereitung Sumpfpflanzen in der Klär- und Regenerationszone. Dazu gibt es empfehlenswerte Fachliteratur.

Daneben haben viele Wasserpflanzen einen hohen Zierwert. Iris und Seerosen gehören zu den schönsten Blütenpflanzen überhaupt. Spektakuläre Gräser oder Farne, sogar fleischfressende Pflanzen und Orchideen können im Ufer oder Moorbereich des Gartenteichs gedeihen.


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