Der eigene Wald
Privatwald optimal bewirtschaften
Peter WohllebenUlmer Verlag, Stuttgart, 2010,152 S., 77 sw-Fotos, 3 Zeichn., 5 Tab., kart. ISBN . € 24,90

Was bedeutet das mit auffälliger Farbe an einen Baum gesprayte „R“, das aufmerksamen Waldspaziergängern sicher schon häufig begegnet ist? Und stehen die meisten Bäume in deutschen Wäldern nicht viel zu dicht nebeneinander? Auch solche Fragen beantwortet Wohllebens angenehm zu lesendes Buch und eröffnet damit dem interessierten Laien profunde Einsichten in das Funktionieren eines Witrschaftswaldes. An erster Stelle richtet es sich jedoch an Besitzer kleinerer Waldparzellen.
Das Buch beginnt mit einer kurzen Baum- und Bodenkunde und endet mit Anregungen zur Erschließung neuer Geschäftsfelder für Waldbesitzer. Dazwischen schildert es zumindest in Umrissen alles, was zur Bewirtschaftung eines Waldes von Bedeutung ist. Angefangen bei Saat und Pflanzung über Pflege-/Schutzmaßnahmen und Durchforstung bis hin zur Vermarktung sowie Organisations- und Rechtsfragen bleibt kein relevantes Thema außen vor.
Drängt sich eine solche Themenvielfalt auf nur wenigen Seiten, so geht das meist zu Lasten der „Tiefenschärfe“. Da Wohlleben jedoch erfreulicher Weise auf jegliche unnötige Geschwätzigkeit verzichtet, hält sich der Verlust hier in Grenzen. Dass er allerdings auch weitgehend auf übersichtlich systematisierende Tabellen verzichtet – etwa im Anhang wären sie sinnvoll gewesen, macht aus dem ganzen eher ein Lesebuch als ein Nachschlagewerk. An einigen Stellen wären vertiefende Literaturhinweise dienlich gewesen.
Und dennoch darf sich die Leserin und der Leser nach der anregenden Lektüre weitgehend für das Abenteuer Waldbesitz gewappnet fühlen. In besonderem Maße gilt dies für Neuerwerber eines Waldes, denen das Buch als Einstiegslektüre empfohlen sei. Denjenigen, die schon länger eine Parzelle ihr Eigen nennen, wird der ein oder andere Optimierungsvorschlag hilfreich sein.
Harald Wölfel-Schramm
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