Rosen, Rosen, Rosen

von Stefanie Goldscheider

Rosen lassen niemanden unberührt und sind von unvergleichbarer Symbolik. Ob im Garten oder in der Vase, voll üppigem Duft oder überwältigender Schönheit der einzelnen Blüte, die dornigen Blumen (eigentlich haben Rosen Stacheln und keine Dornen) betören unsere Sinne. Rosenblüten in allen Farben überbringen Botschaften. Die Fülle an Farbnuancen und Blütenformen lässt uns träumen, inspiriert Dichter und Köche, Liebhaber und Geliebte, Gärtner und Parfümiere.



Abstammung und Botanik der Rosen
Rosenklassen und Rosensorten
Rosenpflege
Rosenschnitt und Pflanzenschutz
Duft, Deko und Desserts - Alleskönner Rosen

Abstammung - Botanik der Wildrosen

Arten der Gattung Rosa kommen wild wachsend von den gemäßigten Zonen Europas und Asiens bis in tropische Bergregionen vor. Sie alle haben ungefüllte Blüten mit 5 Blütenblättern und vielen Staubblättern und bilden Hagebutten als Früchte aus. Es gibt 150 Arten weltweit, davon in Europa und dem Mittelmeerraum 45. Sie gedeihen auf vielen unterschiedlichen, teilweise extremen Standorten, an die sie hervorragend angepasst sind. Einheimische Arten sind beispielweise Rosa agrestis (Acker-Rose), R.arvensis (Feld-Rose), R.canina (Hunds-Rose), R. gallica (Essig-Rose), R.pendulina (Alpen-Hecken-Rose), R.pimpinellifolia (Dünen-Rose), R.pomifera (Apfel-Rose), R. rubiginosa (Wein-Rose), R.rugosa (Kartoffel-Rose). Wildrosen, die man allgemein Heckenrosen nennt, werden gerne als robuste und naturnahe Gartensträucher oder als Vogelschutzhecke gepflanzt. Auch ihr Anbau zur Gewinnung von Hagebutten gewinnt wieder an Bedeutung.

Rosenklassen und Rosensorten

Die Auswahl an Gartenrosen ist enorm und umfasst über 10 000 Sorten mit gefüllten oder ungefüllten Einzelblüten oder Blüten in Dolden. Die heutigen Blütenfarben in weiß, crème, rosa, pink, gelb, orange und rot entstammen alle Kreuzungen zwischen chinesischen und europäischen Wildrosen. Rätselhaft und erstrebenswert bleibt die Züchtung der extravaganten schwarzen Rose (Bild rechts) genauso wie die Züchtung blauer Rosen. Doch wurden nicht nur Blütenfarbe, Blütengröße, Blütenfüllung und Duft züchterisch beeinflusst, sondern auch die Wuchseigenschaften. So hat man die Auswahl zwischen Bodendeckerrosen, Beetrosen, Edel- und Schnittrosen, Strauchrosen, Kletterrosen und Hochstammrosen in allen Farben.

Rosenzucht und Rosengärten gab es bereits im alten Persien und China sowie bei den Römern. In Perisen wurde bereits vor 4000 Jahren die für ihren Duft berühmte Damaszener Rose (Bild rechts) zur Duftölgewinnung kultiviert.


Rosenzüchtung ist also eine alte Kunst und hat viele wunderbare, teilweise über Jahrhunderte hinweg bewunderte und in Gärten gepflegte Sorten hervorgebracht.

Die genetische Abstammung und die Züchtungsgeschichte der Gartenrosen erlauben eine Einteilung in Gruppen mit so klangvollen Namen wie Bourbonrosen, Englische Rosen (Bild links) oder Tee-Hybriden. Rosenblüten unterlagen in den vergangenen Jahrhunderten der europäischen Rosenzucht stets Modetrends. Die über 20 Rosengruppen von Wildrosen, Alten Rosen und modernen Rosen sowie ihre unerschöpflich vielfältigen Vertreter werden ausführlich in der Fachliteratur zu Rosenklassen und Rosensorten behandelt.



Sensibles Pflänzchen oder derber Dornenstrauch?

Rosenblüten wirken edel und elegant, nostalgisch, unbeschwert oder bedeutungsschwer, erotisch, modern, verführerisch oder unschuldig. Lieblingsfarben und Lieblingsformen konkurieren mit Lieblingsdüften, die wiederum edel, erfrischend, betörend oder schwer sein können. Der Strauch, an dem sie sprießen, findet nicht so viel Gegenliebe, ist stachelig und wird allzuleicht von Krankheiten befallen. Rosen gelten gemeinhin als empfindliche Pflanzen, was meist weniger an ihrer besonderen Anfälligkeit und mehr an unseren nichts-verzeihenden Lupenblicken liegt. Die unumstrittenen Königinnen der Blumen sollen eben makellos sein und nicht unter den vielen Plagegeistern ihre Schönheit einbüßen. Sieht man aber über kleinere Fraßspuren oder Blattflecken hinweg, so sind viele Rosen sogar ausgesprochen robust, auch Edelrosen. Die Sortimente der gegen Pilzkrankheiten resistenten Sorten werden zudem größer und viele Fraßschädlinge lassen sich genauso einfach und biologisch bekämpfen wie bei anderen Gartenpflanzen auch.

Für jeden Garten gibt es geeignete Sorten - und ungeeignete. Die auf besondere Widerstandskraft an verschiedenen Standorten Deutschlands erfolgreich getesteten Rosen tragen das ADR-Siegel. Listen und Informationen findet man in einschlägigen aktuellen Büchern zur Rosenpflege

Rosenpflege

Gartenpraxis Rosen - Schnitt und Pflanzenschutz

Rosen bedecken Beete, bewachsen Wände und Pergolen, bilden Hecken und Sichtschutzwände oder stehen als dekorative Blickfänge mitten im Garten. Sie können unempfindlich gegenüber Hitze, Trockenheit und Frost sein, wenn sie richtig gepflegt werden. Manche Rosensorten vertragen auch Schatten gut, andere starken Regen direkt in die Blüte, wieder andere gedeihen in Blumentöpfen auf dem Balkon. Rosen benötigen eher wenig Düngung, kaum zusätzliches Wasser und sind an vielen Standorten absolut winterhart.

Alle Gartenrosen bedürfen der Pflege. Bei Wildrosen sind die erforderlichen Arbeiten meist zu vernachlässigen wogegen sie bei langstieligen Edelrosen sehr intensiv sein können. Je schöner und größer die einzelnen Blüten sind, desto ärgerlicher sind Schäden daran. Verluste der Blattmasse durch echten oder falschen Mehltau, Rosenrost und andere Pilzkrankheiten genauso wie Saug- oder Fraßschäden durch Blattläuse, vor allem aber verheerende Schäden an der Rose wie beispielsweise durch Triebbohrer oder andere Schädlinge und Krankheiten, können bei manchen Rosensorten nicht toleriert werden, da sie deren Wachstum, Winterhärte und Überleben gefährden.

Rosenschnitt ist eine Wissenschaft für sich, weil die Pflanzengrößen und Wuchsformen, die Blüten- und Triebbildung der Rosenklassen so verschiedenartig sind. Von der richtigen Auswahl, der Pflanzung, den je nach Wuchstyp geeigneten Schnittmaßnahmen bis hin zu angemessenen Pflanzenschutzmaßnahmen gilt es einiges zu beachten. Die Beet-, Kletter- und Strauchrosen danken es mit reicher Blüte, Blattgesundheit und kräftigen neuen Trieben. Spezialliteratur zu Rosenschnitt und Pflanzenschutz ist insbesondere Rosenliebhabern mit großen oder anspruchsvollen Rosengärten zu empfehlen.

Duft, Deko und Desserts - Alleskönner Rosen

Rosensträuße und Rosenduft sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Liebesgrüße und Dekoration gelingen mit frischen oder getrockneten Rosenblüten oder Blütenblättern in allen Farben und lassen jede Menge Kreativität zu. Es eignen sich große und kleine, langstielige oder stiellose Rosen. Rosenduft zu verschenken oder konservieren ist etwas komplizierter. Leider duften nicht alle Rosen, die Duftrosen wiederum haben unterschiedliche Duftnoten und eine unterschiedliche Intensität ihres Aromas. Selbstgemachte Rosenwässer können diese Nuancen einfangen, genauso wie sie auch beim Kochen mit Rosen zur Geltung gebracht werden können.


Blütenpflanzen:

Päonien - Pfingstrosen
Christrosen und Hortensien
Rhododendron
Kamelien
Pelargonien

Gartengestaltung:

Rasen und Wiese
Bambus
Japanische Gärten
Gartenteiche Gartengestaltung: Hecken, Gärten am Hang, Steingarten